Seite 1 von 2

Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 8. Februar 2008, 12:58
von Leary
Moin,

ich hatte das im DF schonmal im Keta Thread angesprochen, und möchte hier nochmal nachfragen.

Inwiefern haben euch Erlebnisse mit Dissoziativa geprägt, empfindet ihr diese Erfahrungen als "wertvoll"?

Ich muss sagen, das ich bisher erst einen vollwertigen Trip mit Ketamin habe, der in jeder Hinsicht beeindruckend war, und sicher sehr intressant, nur hatte ich, obwohl das wohl die intensivste Erfahrung war die ich hatte, nie das Gefühl das ich irgendetwas positives aus diesem Trip mitgenommen hätte.

LSD hat mein Weltbild ziemlich auf den Kopf gestellt, dafür reichte eine Erfahrung, ich binn danach definitiv in vielfacher Hinsicht ein anderer geworden. dasselbe gilt für die neuliche Erfahrung mit THC, wobei diese auf einem viel persönlicheren Level ablief, und weniger mein Verhältnis zur Welt, als zu mir verändert hat.

Bei Ketamin hingegen, so stark die Erfahrung war, so wenig habe ich danach das Gefühl gehabt das es mir langfristig positives bringt.

Hat jemand ähnlich, oder ganz entgegengesetzte, Erfahrungen?

Re: Dossoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 8. Februar 2008, 14:00
von azet
von den meisten dissoziativa kann man sich nicht viel erwarten in der hinsicht,
geht mir, als regelmäßigen ketamin konsumenten genauso. das khole und die
bilder bzw. welten die das unterbewusstsein mit hilfe dieser substanz erzeugt
bleiben trotzdem so interessant, das ich wohl nie das interesse an dieser substanz
verlieren werde.. ;)

zu pcp/tcp kann ich z.b. sagen, das die erfahrungen alles andere als angenehm
waren, sehr verstörend, verwirrend, kommen wohl einer dissoziativen psychose
sehr nahe. wenn einen das gebiet interessiert, kann man, so denk ich, durchaus
was mitnehmen von diesen substanzen, einen schönen oder beindruckenden
trip darf man sich allerdings nicht erwarten.

lachgas ist dagegen halt der standard "booster" bei trips auf psychedelika
bzw. eine art spaß-freizeit droge, nicht nur für mich sondern für die meisten
anderen auch. allerdings konsumiere ich sehr sehr selten lachgas..

Re: Dossoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 8. Februar 2008, 15:31
von el3veN
Ich kann nicht behaupten, bisher sonderlich intensive Erfahrungen mit Dissoziativa gemacht zu haben. Ketamin habe ich etwa 10 Mal konsumiert, immer nasal und mit DXM hatte ich auch etwa 10 Trips.
Allerdings hatte ich schon ein paar interessante Erfahrungen, die jetzt nie das psychedelische Highlight schlechthin waren, mir aber doch recht deutlich im Gedächtnis haften geblieben sind.

Auf Ketamin war das die telepathische Unterhaltung mit einem Hund (den ich darum bat, mich nicht zu essen, worauf er mir fast spottend zurücksendete, warum um alles in der Welt er das tun sollte, er bekomme doch Hundefutter). Ich kann nicht genau sagen, was da ablief und schließe eine Unterhaltung mit mir selbst, die ich auf den Hund und mich übertrug nicht aus, doch kam es mir arg so vor, als würde ich mich wirklich gedanklich mit ihm ihm austauschen. Der Hund war jedenfalls lässig drauf.

Von DXM weiß ich noch, wie ich mal schneller war als mein physischer Körper. Ich legte mich aufs Bett und der Körper zog irgendwie erst Sekunden später nach.
Ausserdem fasziniert hat mich an DXM ein Zustand, den ich ein paar Mal beim Runterkommen hatte. Das war der Zustand absoluter innerer Ruhe- solch eine Ruhe habe ich nie zuvor erlebt. Und es war Phantastisch. Ein Zustand, der mich dasLeben so dermaßen gelassen betrachten ließ, dass ich ihn gar nicht mehr wieder aufgeben wollte. Sorglosigkeit in ihrer maximalen Erscheinungsform...
Leider ist es mir nicht gelungen, diesen Zustand ins nüchterne Alltagsleben zu integrieren, aber die Erinnerungen daran geben Motivation, etwas ähnliches von selbst zu erreichen.

Auch habe ich auf Dissoziativa (ach ja, 2-ce habe ich ja auch mal ausprobiert...) zum Thema sterben sehr locker fluffige, fröhliche Gedanken gehabt. Ich wisst sicher, was ich meine. ;)

ja, das ist mir wie gesagt so ...hängengeblieben...


Der Threadtitel klingt irgendwie russisch ;)

Re: Dossoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 8. Februar 2008, 16:26
von azet
el3veN hat geschrieben:Auch habe ich auf Dissoziativa (ach ja, 2-ce habe ich ja auch mal ausprobiert...) zum Thema sterben sehr locker fluffige, fröhliche Gedanken gehabt. Ich wisst sicher, was ich meine. ;)
2C-E ist aber kein dissoziativum. find die wirkung auch absolut nicht dissoziativ,
auch wenn einige leute wohl anderes berichten werden.

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 8. Februar 2008, 21:49
von Cuba
gings noch jemanden so dass er sich nach dxm konsum einfach nur dumm gefühlt hat?
Ich hatte knapp 2 wochen das gefühl ich hätte einiges an intelligenz und motorischen fähigkeiten eingebüßt, das hat sich danach aber zum glück wieder gelegt

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 9. Februar 2008, 13:20
von Psychedelicious
der Nutzten von Dissoziativen....
Hat mir unter anderem die Angst vor dem Tod genommen und mir unglaublich viel gegeben.

Am tollsten find ich Ketamin mit 2C-I...dann kann man sich an alles erinnern.

Meine Ma ruft mich aber grad Essen deswegen kann ich da jetzt nicht soo ausführlich drauf eingehen - hab Hunger!

'n Guten Allerseits. ;)

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 9. Februar 2008, 17:23
von azet
Cuba hat geschrieben:gings noch jemanden so dass er sich nach dxm konsum einfach nur dumm gefühlt hat?
nie DXM genommen, aber nach allen bisher probierten dissoziativa gings
mir zumindest 1-2 stunden so (besonders bei keta), aber eher eine gewisse
leere im kopf bzw. wortkargheit. :)

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 9. Februar 2008, 23:41
von Erraphex
Leary hat geschrieben:Inwiefern haben euch Erlebnisse mit Dissoziativa geprägt, empfindet ihr diese Erfahrungen als "wertvoll"?
Geprägt nur sehr minimal. Waren ganz lustige Erfahrungen, aber kaum dass, was ich wertvoll, in Bezug auf die mögliche Erfahrung mit psychedelischen Drogen, nennen würde.

Aber auf der anderen Seite habe ich Ketamin nie so hoch dosiert, wie ich es vielleicht gemüsst hätte um das Potential dieser Substanz voll auszuschöpfen.
Cuba hat geschrieben:gings noch jemanden so dass er sich nach dxm konsum einfach nur dumm gefühlt hat?
Ich hatte knapp 2 wochen das gefühl ich hätte einiges an intelligenz und motorischen fähigkeiten eingebüßt, das hat sich danach aber zum glück wieder gelegt
Nein, das habe ich nicht von DXM erlebt. Habe es aber auch nur sehr wenige Male konsumiert. Ja, eine gewisse Leere am nächsten Tag vielleicht.

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 10. Februar 2008, 03:12
von Psychedelicious
Irgendwann mal sass ich auf DXM in der Polizeiakademie Baden-Würtemberg und wollte dort mit Polizisten reden... ich hab mich nur kurzfristig danach dümmer gefühlt, generell warens ja immer ganz nette Gespräche doch ich glaub dass mich das DXM in dem Moment eher gebremmst hat.

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 11. Februar 2008, 15:32
von poiZEN
Ketamin erzeugt bei mir einen dermaßen starken dissoziativen Zustand, das man ihn getrost als "Todessimulator" bezeichnen kann.
Der EGO-Tod unter Assoziativa (LSD & Co) ist eine andere Nummer.
Dissoziativa sind für mich Stoffe, um "Ruhe" zu finden & dem Tode etwas nahezukommen,

Asoziativa sind eher zum Lernen für's Leben - wenn Dissoziative zum Lernen des/für (den) Tod sind.

gruß
poiZEN

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 12. Februar 2008, 02:10
von azet
hrhr, die kombi aus beiden machts, besonders mit PEAs. ;)

2C-B und ketamin kommt nicht mal an die acid + k kombi ran. :)

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 12. Februar 2008, 13:47
von poiZEN
2C-B mit Ketamin war auch D.M.T's Lieblingskombo

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 24. Juli 2008, 23:39
von eden
Ketamin..
Einerseits kann ich bei niedrig dosierten Trips das Körpergefühl unheimlich geniessen, die Taubheit und dies morphende Körpergefühl-mir gibt das ein Gefühl von Freiheit,von der Ungebundenheit des Körpers
Damit kommen wir zu
Zweitens.
Mir hat Ketamin-zumindest der eine hochdosierte Trip(fast vorm k-hole) (100mg i.m bei 49 kg Körpergewicht) gehholfen, loszulassen, mich treiben zu lassen und nur zu erfahren.
Die Veränderbarkeit meines Körper(bilde)s(ich hab ihn recht gut gespührt, nur nicht in der Körper-form) war interessant-aber hochgradig anstrengend.
Stellenweise habe ichs auch mal geschafft,das Denken abzuschalten-aber ich trippe nie wieder wenn meine Familie zu Hause ist, denn einfliegende "Und-was-ist-wenn-sie-dich-mal-finden"-Gedanken sind doch überaus lästig.



Und auf DXM habe ich mit "Gott" gesprochen. Es war anwesend, zumindest kurz. Ich habe mich selten in meinem Leben so warm, sicher und geborgen gefühlt wie zu dem Augenblick. Wie in einer riesigen Hand.

Das is schon n bisschen geistiger Urlaub.

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 31. August 2008, 20:56
von anima
Hatte bis jetzt nur einen gut dosierten Ketatrip ~150mg+ s-Keta nasal und muss sagen, dass ich kaum etwas dadurch gelernt habe (was sicher auch daran liegt, dass ich mich recht schwer nur erinnern konnte) ...- was allerdings blieb und das ist keinesfalls unterzubewerten - und ich glaub es wurde entweder hier oder im df früher schonmal aufgeführt - man lernt es los zu lassen. Und das ist sicher, gerade bei Psychedelika, nie unnötig ;)

Lachgas hatte für mich - hab das auch in 'nem Tripreport, den ich vor Jahren mal verfasst und auch hier dann reinkopiert habe versucht zu beschreiben - das Potential eine Art kurzzeit Antidepressive auf Trip zu sein. Wenn man sich in etwas verrannt hatte oder in eine Schleife katapultiert wurde, die entweder zu diesem Moment nur schwer oder gar nicht zu lösen gewesen wäre, haben ein oder zwei Ballönchen schon Wunder wirken können. --> eben weil man gerne vergisst.

Muss unbedingt mal 'nen richtig dosierten Trip per s.c. Aplikation unternehmen. Wird einem ja irgendwann schonmal wieder über den Weg rennen ... dieses Keta ^^

Re: Dissoziativa und ihr Nutzen.

Verfasst: 22. Dezember 2008, 10:25
von raellear
Dissoziativa sind ein wunderbares Werkzeug, um emotional nicht zu verspult seinen inneren Kosmos zu erforschen. Das Setting ist bei den Dissoziativa zu vernachlässigen; man nimmt seine Umgebung irgendwann eh nicht mehr war.
Emotional wird man trotz der durchaus unwarscheinlich intensiven Erfahrung sehr kühl und distanziert. Man betrachtet sein eigenes Leben aus der auktiorialen Position. Man kann, das richtige Werkzeug vorrausgesetzt, wirklich tief in seine Erinnerungen, in sein frühestes Erfahren abtauchen. Dissoziativa sind Leben und Tod zugleich. Sowohl den Nahtod, wie ich auch die Wiedergeburt konnte ich schon erfahren.
Alles findet mit diesem fließenden Gefühl des 'Allrights' statt. Man weiß garnicht mehr, was Angst eigentlich ist, weil diese Art der Erfahrung die Emotionalität überwunden hat.
Zusammen mit LSD bekommt der Trip bei mir eine ganz eigene Richtung, weil die Emotion irgendwie zurückkehrt, aber durch die Dissoziation emotional-intellektuell gedämpft ist. Man ist viel rationaler, nicht so schnell affektiert durch kleine Stolpersteine. Man begreift den Trip viel mehr als ganzes, anstatt wie Alice durch das Wunderland zu irren und sich von kleinen Hasen groß erschrecken zu lassen. :)