Geringe Dosen

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:wink:

Mich interessiert eure Erfahrung mit geringen Dosen von Tryptaminen bzw. entheogenen Indolalkaloiden (Im Alltag).

Neulich hab ich mal einen sehr gering dosierten Pharmhuasca genommen und bin dann mit einem Freund spazieren gegangen, wir beide fanden es sehr erfrischend und energetisierend. Ich hab mich für ca. 3-4 h wie auf einem Afterglow von einer größeren gerauchten Menge DMT gefühlt. Also richtig wonnevoll-prächtig und im Moment.

Früher fand ich es auch immer ganz nett, ein wenig DMT vor der Arbeit zu Bubbeln, war dann absolut wach und im Hier-Jetzt, würde fast sagen klarer als im Alltagsbewusstsein.

Wie sind eure Erfahrungen mit solchen Low-Dose Energetisern?
Würdet ihr sagen das ist eine Entweihung eines Sakramentes oder eher ein wohltuendes, sich positiv auswirkendes und nützliches Tool?

:bow:
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Geringe Dosen

2
Ich mag das sehr gern. So im Rahmen von 'nem Gramm Cubensis, geschätzten 50µg LSD, 10mg 2C-B oder so ... finde ebenfalls, dass es die Wahrnehmung des eigenen Seins in seiner Verstrickung im Hier-Jetzt deutlich fördert bzw. vereinfachen kann, wenn die Grundlagen dazu gegeben sind,
My bubble -- my rules

Re: Geringe Dosen

3
noch nie ausprobiert
aber wenn es sich lohnt?
mal sehen was hier noch so kommt
Nein du hast dich NICHt verlesen... ich kann keine Rechtschreibung!

Und dann heb ich ab in den Himmel ganz weit nach oben, dort wo die Engel für mich singen keine Macht den Drogen

Re: Geringe Dosen

4
Psychedelicious hat geschrieben::wink:

Würdet ihr sagen das ist eine Entweihung eines Sakramentes oder eher ein wohltuendes, sich positiv auswirkendes und nützliches Tool?
Entweihung? Ach so ein Quatsch!

Du kannst ohne schlechtes Gewissen dosieren wie Du willst, Hauptsache es gefällt Dir und macht Dir Spass!!
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Geringe Dosen

5
Kann das mit dem 'bischen DMT rauchen' vor irgendwelchen Sachen (Videoabend mit Freunden, Radtour machen etc) gut unterschreiben. Hat mir immer Spass gemacht.
Lowdose LSD/2CX kann auch gut sein (Sonntag Nachmittag wenn man am Montag arbeiten muss), allerdings ist da bei mir die Gefahr gegeben dass ich mir denke 'ach Mensch haettste auch voll reinhauen koennen'. Ist also abhaengig von Set und Setting, wie immer.
Aber im Prinzip: Ja, kann sehr sehr lohnenswert sein! Finde ich auch.
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Geringe Dosen

6
Finde geringe Dosierungen eigentlich nicht schlecht (bezogen auf Pilze, LSD oder 2C-B). Funktioniert z.B. als Booster zum Dancen hervorragend, weil die zerpflückende Kompontente (Verwirrung: Äh, was nochma? Was mach ich hier eigentlich? Ich muss hier weg...) weitgehend ausbleibt, dagegen das Gefühl von Klarheit, Leichtigkeit und Freude konstanter ist. Die innere Energetisierung und das Glänzen in den Augen geben einem Kraft und Inspiration.

Hab ich zwar schon länger nicht mehr ausprobiert, aber wollte ich auch mal wieder machen.

Re: Geringe Dosen

7
Hmnaja, diverse Entheogene wurden seit Menschengedenken auch auf diese Weise gebraucht. Ob es nun ein wenig Peyotl, quasi als Tonikum genutzt, während der langen Wanderungen mexikanischer Ureinwohner war etc pp, zur Schärfung des Blicks, zur Öffnung/Erweiterung anderer Wahrnehmungskanäle, vertiefung des Gefühls und Verständnisses, zu Tänzen etc pp..

Sakrament, Medizin, Werkzeug, Schlüssel etc...verschiedene Bertrachtungsweisen oder auch Erfahrungswerte eines so vielseitigen, vielschichtigen, umwälzenden Erlebnispotentials mit Entheogenen.

Ein Waldspaziergang etc, ist für mich allerdings auch (leider und zum Glück) kein "Alltag".
Den streife ich möglichst schon am Waldeingang ab. ;)

Man kann natürlich auch herrlich flaxen, lachen und tun, was man immer tut, rumdallern, philosophieren, etc. oder wie anima sagte, Verstrickungen deutlicher sehen.

Sie (also gD.) haben allerdings auch so ihre tücken, ist mein subjektives gefühl dabei.,.. das ich nicht so recht in Worte fassen kann,... vielleicht weil man dabei nie wirklich über diesen "moderat-verbalen Vorgarten" hinausgelangt.

Am liebsten ist das mir auf diese Weise, die Löns so treffend verdichtet hat, ob mit oder ohne "Tonikum":

„Laß Deine Augen offen sein,
geschlossen Deinen Mund
und wandle still,
so werden Dir geheime Dinge kund.“


Hab da bei mir in den letzten Jahren eine ähnliche Tendenz wie bei raellear bemerkt, lieber 1 gelungene, tiefgreifende Reise/Ritual/Zeremonie/Erfahrung in/mit entsprechenden Set & Setting, als 5 gering dosiert dahingeschlenderte "Aufmerksamkeitstrips", wie ich sie nenne, auf denen ich zwar ne interessante Zeithaben kann, dennoch aber mehr oder weniger alltägliche Dinge tue.

Diese Phase hatte ich eher in meinen "psychedelischen" Anfangsjahren gehabt, und es gibt innere Haltungen, Einstellungen, wie auch "äußere" Umstände, die ich so heute nicht mehr wählen/einnehmen würde, wenns darum geht, das zu tun... nicht sooosehr wegen Gedanken über "Entweihung", sondern weil ich das eben schon irgendwie als "Zeitverschwendung" sehe.

Aber für manchen ist ja auch "Nüchternheit" eine nicht-alltägliche Erfahrung.

:D

Liegt also wieder ganz bei der Absicht, was einer draus macht, oder halt (wie üblich) durch Erfahrung erst lernt.

Re: Geringe Dosen

8
Ein gutes Beispiel für die Vereinigung beider Parteien lässt sich imo am Iboga festmachen; einerseits haben die Bwiti ihr Initiationsritual, wo ja auch gern mal an die Grenzen des irdisch Verkraftbaren gegangen wird - dosistechnisch mein ich jetzt - und andererseits nutzen es die Krieger auch in einem Bruchteil der Initiationsritusmenge, um ihre Wach und Achtsamkeit auf der Jagd zu steigern.

... hat mir so (oder ähnlich) zumin'est der Psychedelicious mal erzählt.
My bubble -- my rules

Re: Geringe Dosen

9
naja, zeitverschwendung ist vielleicht auch nicht so treffend,
ach kacke... ich brauche wohl noch etwas NCT-1dingsbums, um mich klarer
ausdrücken zu können?

:ironie:

Der gemeine Homo sapiens psychedelicus jagt nicht mehr, höchstens die
Kraft bzw. dem Glück oder auch dem lieben Minuto oder whatever hinterher. ;)

Also was heisst "im Alltag":
In dämmrigen Fabrikhallen roboterartige Bewegungen am Fliessband
ausführen, 25/7 am rechner hocken, Schulbänke drücken, in die glotze
schauen etc, shoppen gehn, kinobesuche usw.?

Im "künstlerischen oder philosophischen Alltag" (wenns sowas gibt)
könnte ich mir das hin & wieder noch eher vorstellen.

In anderen Situationen tu ich mir und anderen vielleicht eher keinen Gefallen damit,
also wenn ich zB in bestimmten Alltagssituationen bin, sage ich mir manchmal
im stillen: "hier würde ich jetzt so nicht trippen wollen" oder sowas in der Art,
das fühlt sich für mich nicht so stimmig an, ist eher sowas wien Bauchgefühl,
Intuition, oder etwas, das durch die latente Erinnerungen an vergangene Erfahrungen
wachgerufen wird.

In anderen All-tags-Situationen ist klein-slider dann wieder sehr neugierig,
das wäre ja mal ganz interessant, wie das jetzt wohl auf nem Trip "wirken" würde...

Aber eigentlich hab ich auch garnicht das Bedürfnis danach, während Alltagshandlungen
leicht zu trippen, nicht nur wegen "safer use" etc... sondern...hm hat sich einfach
für mich so entwickelt. Deswegen schätze ich die klassische Verfahrensweise wohl mehr,
die einem eben auch für den späteren Alltag den Blick schärfen kann, flexibler machen
kann.

Re: Geringe Dosen

10
anima hat geschrieben:Ein gutes Beispiel für die Vereinigung beider Parteien lässt sich imo am Iboga festmachen; einerseits haben die Bwiti ihr Initiationsritual, wo ja auch gern mal an die Grenzen des irdisch Verkraftbaren gegangen wird - dosistechnisch mein ich jetzt - und andererseits nutzen es die Krieger auch in einem Bruchteil der Initiationsritusmenge, um ihre Wach und Achtsamkeit auf der Jagd zu steigern.

... hat mir so (oder ähnlich) zumin'est der Psychedelicious mal erzählt.
Jau,
die Bwiti mögen Iboga schon auch mal so als Stimulanz...
The Babongo people use Iboga as a stimulant before hunting and during initiation ceremonies. Iboga frees the soul to leave the body and go on a great journey, to speak with the spirits of animals and plants.
Ich hab letzte Nacht mal wieder eine kleine Dose Iboga genommen und bin, wie immer, recht glücklich mit dem was es so bewirkt
Hatte heute mehr Motivation und in der Nacht viele positiv iboga-typische Denkansätze.

Bin in einem Ibogaforum auf folgendes gestoßen (auch wenn etwas offtopic)
I did an Ayahuasca session recently and was told by it's spirit that not only is it a close sibling of Iboga but it is in full agreement with it to bring healing.......The connection was made so clear I was nearly in shock as the spirit of Ayahuasca went full blast throughout my system telling me that these plants are working together at nearly the same equatorial lines for equal access dispersion of healing in the earth. In other words they are constantly communicating with each other through telepathy giving each other updates and having meetings to figure out how to heal humanity.
:bow:
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Geringe Dosen

11
hallo :wink:
schönes forum.

kleinere dosierungen finde ich auch nicht schlecht..

Habe mal während eines milden lsdtrips in einem Buch gelesen und fand das viel verständlicher. Konnte mir Geschichte bildhafter als sonst vorstellen. Auch Bilder ansehen ist interessant. Spaziergänge sowieso. :)

Re: Geringe Dosen

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Ich habe mal auf lowdose lsd "per anhalter durch die galaxis" komplet durchgelesen. Das war sehr strange. Verständlicher würd ich jetzt nicht sagen ^^ aber auf jedenfall ein cooles erlebnis.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Geringe Dosen

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Haha, das glaube ich, Illuminatus liest sich schon so wie auf nem Trip. Möchte ich auch mal versuchen. =)
Lowdose LSD probiere ich sicher gerne mal aus. Bis jetzt habe ich nur eine Erfahrung mit geringer Dosis und zwar auf 1,1g Cubis und das war vor allem zu Beginn des Trips ziemlich anstrengend und nicht so interessant. Tanzen hat Spass gemacht, aber nicht so, wie mit mehr Pilzen intus und sonst war vor allem dann der Afterglow schön. Vielleicht war ich auch einfach zu müde und das Setting hat nicht gepasst. Joa, ich nehme lieber etwas seltener was und dafür eine hohe Dosis.

Re: Geringe Dosen

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Es kommt ganz darauf an, was man sich davon erwartet und welche Gestaltungsmöglichkeiten sich im weiteren Verlauf des Tages ergeben. Niedrige Dosierungen können sehr angenehm, aufwertend und bereichernd wirken; wenn man sie als solche hinnehmen kann - als Kompromiss zwischen psychedelischer Reise und fehlender Möglichkeit; oder gar - noch schlimmer - als Möglichkeit der unentdeckten Entfaltung, erachte ich die Wirkung als eher destruktiv und aufwühlend.
Als Beispiel: 2C-B und 2C-E können in der Tat die Kreativität anregen, das Verständnis fürs Alltägliche erweitern oder festgefahrene Situationen lösen. Sie können gar konzentrationsfördernd und antriebssteigernd wirken - weswegen sie nicht nur im Gespräch, sondern auch bei alltäglichen Arbeiten von Vorteil sein können. Aber dafür muss man eine schmale Gratwanderung meistern und die Disziplin der geminderten Erfahrung akzeptieren.
Vor allem Empathogene können mE in sehr niedriger Dosierung eine angenehm und sehr kurz anhaltende Veränderung bewirken, die aber durchaus Blockaden lösen können. Allerdings können gerade die kleinen Portionen, sofern man nicht aufpasst, schneller in eine Regelmäßigkeit des Konsums führen, als die tiefen Erlebnisse - denn zumeist bereitet man sich auf das volle Erlebnisspektrum länger und intensiver vor, weiß es demzufolge mehr zu schätzen, als die kleine Versuchung mit geringer, doch spürbarer Wirkung.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

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