Also das wellenförmige Wirkungsspektrum der Pilze habe ich in all seiner Brutalität erfahren. Zeitweise war mein Zustand vollkommen klar, durchdacht, erkennend; dann versank ich wieder in die unendliche Tiefe meines Seins, sodass ich Dinge tat, die der bewussten Steuerung fernlagen. Eine Konfrontation mit nüchternen Personen, die von dem Zustand unmittelbar nichts erfahren dürften, wäre mir definitiv unmöglich gewesen. Ich spielte mit allem, was mir in die Finger kam, hob die Decke hoch, warf sie umher. Und irgendwann, eine subjektive Endlosigkeit später, wurde mir klar wie Wirr mein tun ist, ich sah in das Fenster, erkannte mich, hatte das Gefühl ich würde dieses Verhalten verstehen und verschwand kurz darauf wieder in mir.
Ob sich dieser Zustand bei weiteren Pilz Erfahrungen regulieren und stabilisieren würde, sodass ich klarer und bewusster mit dem Erleben umgehen kann, weiß ich leider nicht.
Wenn LSD nicht diesen ständigen Wellengang provozieren würde, wäre mir stark geholfen. Weiterhin finde ich sehr interessant, was Dr. Schuh geschrieben hat. Demnach wäre LSD eher körpereigen, während Pilze eine fremde Welt provozieren die lediglich mit der unseren chemische Verwandschaft hat.
1. Pilze 6h, LSD 8h (empfinde ich so), das ist keine Verdoppelung
Bisher dachte ich immer, dass ein LSD Erlebnis zwischen 10 und 12 Stunden dauert. Genau so wie Pilze zwischen 4 und 6 Stunden wirken sollen. Wobei mein Erlebnis 6 Stunden dauerte und das alles noch gut 2 Stunden nachglühte. Am Tag darauf waren gewisse Türen immer noch geöffnet. Zum Beispiel die tiefe Verbundenheit zu jener Erfahrung, zu allen, die diesen Schritt einmal gegangen sind. Aber das LSD nur 30% länger wirken soll, als Psilocybin ist mir neu. Geht das den anderen auch so?
4. Darüber kann man streiten. Was genau sollen Pilze haben, was LSD nicht hat?
LSD soll alles in allem komplexer sein. Das habe ich jedoch erst in einer - und der einzigen - mir ersichtlichen Gegenüberstellung herauslesen können. Dort wurde LSD aber als deutlich "mächtiger" beschrieben, wobei diese Niederschrift kein hohes Niveau widerspiegelte und sich eher auf optische Effekte beschränkte, die meines Erachtens zwar am einfachsten wiederzugeben, aber untergeordnet im Erleben, sind.
5. Horrortrippen kann man auf Pilzen genauso, wenn es tatsächlich mehr Leute gibt die auf LSD schlecht trippen würde ich wieder auf mein Eingangsargument verweisen - negative Konditionierung.
Das ist ein gutes Argument! Dass ein schlechter Trip auf Pilzen möglich ist, halte ich für durchaus richtig. Denn mein Erleben war horrorartiger Natur. Ich habe für das Land der Träume mal einen Bericht geschrieben und kann diesen auch bald hier reinstellen. Er wurde ungefähr eine Woche nach dem Erleben geschrieben und spiegelt zwar wenige Erkenntnisse, dafür aber viele detaillierte Erlebnisse wider.
@ Erraphex
Ja, ich habe lediglich eine Unsicherheit was das bevorstehende Erlebnis angeht. Diese ist aber vor allem dadurch begründet, dass mein erstes psychedelisches Erlebnis einen sehr unguten Anfang nahm (Bericht folgt!) und ich, obgleich der restliche Trip sehr positiv verlief, eine subtile Angst behielt. Diese hemmt mich auch gewissermaßen, einen neuen Pilztrip durchzuführen. Obwohl ich schon einige fast perfekte Momente erlebte, hielt ich kurz vor der Einnahme inne und ließ es bleiben.
Trotzdem, allmählich fühle ich mich bereit dazu.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.