Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Mich würde interessieren, was ihr für erfahrung gemacht habt, bezüglich perinatalen erfahrungen während LSD / Pilz erlebnissen.
Habt ihr schon mal die von grof als perinatalen matritzen I-IV bezeichneten zustände als solches während eines trips erkannt und wahrgenommen oder klare embryonale gefühle / Visionen gehabt?

Ich Frage mich, ob die interpretation von zuständen, die grof als die perinatalen matritzen definierte, des guten etwas zu viel war, da ich kaum Menschen kenne, die von solchen erlebnissen berichten. Andererseits müssen die erfahrungen ja nicht als geburtsvorgang ähnliche zustände erkannt werden, sondern können ja auch auf trip mit anderen dingen assoziiert werden. Nicht immer steht z.b. ein beklemmendes gefühl ohne ausweg zwangsläufig mit der perinatalen Matrix II in verbindung, oder doch?

Vielleichte erreicht man aber auch bei "normalen" trips ohne psychotherapeutische führung gar nicht so tiefe perinatale ebenen des unbewussten. Andererseits sollen ja gerade bei psychisch "gesunden" menschen lsd sitzungen mit unter schon bei der ersten erfahrung in solche schichten gehen. Tendeziell eher als bei psychisch kranken.

In wie weit glaubt ihr, das der natürliche geburtsvorgang und die damit ewinhergehenden existenziellen krisen für ein neues, frisches bewusstsein die emotionale qualität des weiteren lebens prägt?
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Zu einer Zeit, als ich von Grofs Coex-System noch keinen Dunst hatte, trug sich eine Kleinigkeit zu, welche mir -obwohl ich sie nie verstand- lange und klar in Erinnerung geblieben ist, einfach weil es so intensiv war.

Ich hörte auf einer üblichen Dosis Mexikaner westlichen Obertongesang von einer LP auf guten Boxen. Die Soundwand erschien immer dröhnender, drückender und gewaltiger zu werden, sie drückte auf meinen Brustkorb, ich schwitzte in 15 Sekunden mein T-Shirt nass, mir wurde immer heißer, ich stöhnte, die Welt wurde immer enger und dunkler um mich. Plötzlich war der gewalttätige Gesang wie abgeschnitten, gerade als ich schreien wollte, und BIIINGGG, eine Triangel fuhr durch den Raum. Alles viel von mir ab. Luft! Vom exakten Mittelpunkt meines Sichtfeldes aus schossen während des BIIIINGGs Leuchtspuren in den sich schlagartig weitenden Raum in alle Richtungen, was mich an Feuerwerk erinnerte, die Welt weitete sich um mich aus. Ich nannte das damals Lichtexplosion.

Ob mir nun allein die Musik diese Art Wahrnehmungs-Orgasmus induzierte, oder sie PMIII&IV triggerte, weiss ich nicht, halte die von Grof aufgestellten Zusammenhänge jedoch für theoretisch recht schlüssig&aufschlussreich.

Unabhängig aber von ihrer Richtigkeit:
Der Haken an der Geschichte ist, dass man sich praktisch als Partizipierender im eigenen Jetzt niemals darüber klarwerden kann, welcher Matrix die momentane Erfahrungswelt angehört. Darüber (auf Trip) nachzudenken ist nicht möglich ohne sich in den eigenen Schwanz zu beißen. Für eine von außen oder im nachhinein erfolgende (patologische) Bewertung von Tripzuständen, ist das Schema verblüffend hilfreich imho, scheint es doch viel zu erklären, als Orientierungshilfe für den Reisenden aber ist es vollkommen unbrauchbar, da diese Erfahrungskomplexe eben jede Komponente der (Selbst)wahrnehumg einschließen.

Gruß
Schuh
Zuletzt geändert von Dr.Schuh am 6. Februar 2008, 02:42, insgesamt 2-mal geändert.
~ Resting in Peace ~

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Ich stelle mir unter anderem diese Frage, weil ich erst auf trips begonnen habe, bestimmte gefühle als teile dieser matrizen zu erkennen, nachdem ich theoretische kenntnis über die besagten matrizen hatte. Wenn ich zurück schaue auf frühere trips hatte ich im nachhinein aber schon bei den ersten trips eindeutig gefühle, die den perinatalen stadien gleichzusetzen sind. Hauptsächlich gefühle von matrix 2 und 4. Das argument von dr.shuh ...
Der Haken an der Geschichte ist, dass man sich praktisch als Partizipierender im eigenen Jetzt niemals darüber klarwerden kann, welcher Matrix die momentane Erfahrungswelt angehört.
.. ist jedoch ein punkt, über den ich mir auch schon gedanken gemacht habe. das ist ja auch der punkt, warum jeglichen therapeutischen, psychoanalytischen selbst wahrnehmungen auf trips oft schwierig sind, ohne objektiven begleiter. Man wird selbst zum trip. Allerdings sind meiner ansicht nach auch zustände möglich, wo man aus diesem selbstkonstrukt ausbricht und die eigenen gefühlskonstelationen sozusagen von außen sehen kann.
So weit ich mich erinnere hat ja auch grof selbst betont, dass die matrizen I-VI nicht zwingend mit den tatsächlichen stadien der biologischen geburt in verbindung stehen müssen und beweise dazu noch fehlen, aber sie doch auf nahezu alle triperlebnisse anzuwenden sind, die die psychologische ebene der coexsysteme schon überwunden haben. Die grenzen zu transpersonalen erlebnissen ist allerdings fließend, perinatale erlebnisse sind ja auch schon transpersonal, wenn man so will.. oder haben zumindest transpersonale elemente, schließlich waren wir ja auch schon bei der geburt das selbe bewusstsein (wenn auch frischer).

@leary wenn du dir kein buch kaufen willst, auf http://www.projektpan.de stehen auch einige grundsätzliche dinge über grofs arbeit, ansonsten "topographie des unbewussten - lsd im dienst der tiefenpsychologischen forschung".
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Ich stehe inzwischen nicht mehr besonders auf die Theorie der perinatalen Matrizen.

Dass die meisten Trip-Freunde solche Erfahrungen nicht machen, liegt IMO daran, dass man für den Zustand der 1. Matrix, also die Erinnerung oder Wiederentdeckung des Gefühls im Mutterleib zu sein, den Trip so gestalten muss, dass man sich in einer sehr harmonischen Umgebung (Bett oder Couch) entspannt und sich voll nach innen wendet. Die meisten Trips laufen aber so ab, dass die Leute irgendwas machen, durch die Gegend laufen, oder verschiedene Musik hören und sich bewegen, und das passt dann nicht mehr zu der 1. Matrix, also kann sie auch nicht aktiviert werden.

Wenn ich sage, dass ich nicht so sehr auf diese Theorie stehe, meine ich nicht, dass ich sie für grundsätzlich falsch halte, oder dass es diese Matrizen nicht geben würde, sondern ich meine, dass ich nicht besonders davon überzeugt bin, dass das Erleben dieser Matrizen beim Trip tatsächlich so genau etwas mit dem real stattgefundenen Geburtsvorgang was zu tun hat, und außerdem, dass die Persönlichkeit des Menschen sich tatsächlich so genau diesen Matrizen zuordnen lässt.

Man kann das immer so deichseln, dass das passt, aber das ist dann IMO auch schnell eine selffullfilling prophecy, also eine Wahrheit, die so zutreffend ist, wie die ganzen Erkenntnisse von Astrologen, da stimmt ja auch immer alles ganz wunderbar, nur überprüfen kann man halt nichts.

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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muss ehrlicher weise gestehen, dass ich mir diese perinatalen matrixen noch nicht zu gemüte geführt habe :pfeif:

aber ich hab da so meine theorie entwickelt :freu:

ich denke, dass diese perinatalen erlebnisse deshalb so treffend sind, weil "kinder" ein frisches und unverfälschtes bewußtsein haben und noch sehr mit der "ur-info" verbunden sind. d.h. haben frisch gebohrene kinder (oder auch embrionen) noch keine "fehl-verarbeitungen" (im bezug auf den "ursprung") als dies bei erwachsenen der fall ist...

psychedelika können einem menschen nun helfen, dieses "ursprungs-level" wieder zu erleben und auf diesem "level" dann weiter zu "arbeiten"... was dann (denk ich mal) die höhren matrizen darstellen?!

was ich damit sagen will... es sind also nicht unbedingt perinatale erlebnisse die erlebt werden, sondern perinatale zustände, die wieder kennen gelernt werden können...

only my 50 cent...
Hab Spaß am Leben! Denn wer nicht lebt ist selber schuld!

... eigentlich macht irgendwie den satz kaputt!

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Meiner Meinung nach ist die Theorie der 4 perinatalen Matrizen deswegen "zutreffend", weil diese vier Geburtsphasen (d.h. 1. "vor" der Geburt, 2. wenns "eng" wird, 3. wenns "durch" geht, und 4. wenn man "raus" ist, also "vor", "eng", "durch" und "raus") mit typischen menschlichen Verhaltenweisen in Verbindung gebracht wurden, d.h. Verhaltensweisen, für die es auch biologische Programme gibt, die z.B. auch bei Tieren vorhanden sind.

Die Verhaltensweisen wären:
1. Ausruhen, Schlafen, intime Nähe zu vertrauten Menschen haben, u.a.
2. Angst-Reaktion, Rückzugsverhalten auch eine Bedrohung, devotes Verhalten, Gehorchen u.a.
3. Kampf- aber auch Fluchtreaktionen, eben alle möglichen aktiven Reaktionen auf alles, was unter 2. steht, um eben aus dem verhalten von Punkt 2 raus zu kommen, verbunden mit Adrenalin und Aktivität.
4. Allgemeines Aktiv-Sein, die aktive Seite des Lebens überhaupt, entspanntes Arbeiten, aktives Spielen, also eigentlich alles, was nicht zu 1-3 gehört.

Außerdem lassen sich fast alle Ereigenisse des Universums in vier Phasen wie "vorher", "dringlichle Notwendigkeit entsteht", "Wandlungsphase" und "Ergebnis" unterteilen.

Deswegen ist es für mich kein Wunder, dass man eben ein schönes Modell solcher Geburtsphasen erfinden kann, welches dann zeigt, dass menschliches Verhalten und Draufsein nach dem gleichen Schema funktioniert wie alle anderen bedeutenden Ereignisse im Universum auch.

So schön die ganze Sache ist, es ist leider tendenziell auch etwas nichts sagend, wie eben so viele psychoanalytische Modelle, die eben immer zutreffen, weil sie so gebaut sind, dass sie nie falsch sein können.

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Hi Leute,

ein sehr interessantes Thema habt ihr da diskutiert. Da hab ich auch etwas erlebt das sich vielleicht lohnt geschildert zu werden:

Es war ein Trip auf mexikanischen Pilzen und der war ziemlich krass :) Ich bin in der Hinsicht bereits erfahren also bedeutet krass hier nicht gleich "böse" ;)
Zu einem gewissen Zeitpunkt habe ich festgestellt, dass wenn ich mich an bestimmte Orte begebe - wie z.B. Küche oder Schlafzimmer oder Eingang der Wohnung - ich ganz bestimmte, immer wiederkehrende Gefühle dadurch in mir auslöse. Interessant war das dann im Schlafzimmer, bzw. genauer gesagt im Bett. Immer wenn ich im Bett lag und mich zugedeckt hab, empfand ich das absolute Gefühl von Geborgenheit und hatte ein sehr seltsammes Bild vor Augen. Es bestand größtenteils aus hellen Farben wie rot oder geld oder so ähnlich und es schien meine ganze Welt darzustellen und organisch zu sein. Nach dem Trip stellte ich dann auch fest dass mich das Ganze extrem an den Mutterleib erinnert hat. Also noch bevor ich geboren wurde - geborgen und geschützt durch den Aufenthalt im Bauch :)

Das interessante ist nicht dass ich die Idee mit dem Mutterbauch aus der Erfahrung geschlussfolgert hab, sondern dass sie sich mir aufgedrängt hat! Ich denke das war definitiv eine - wenn man so will - perinatale Erfahrung.
Groff hat auch mal was geschrieben zur Gruppenbildung von Erfahrungen. Also dass Erfahrungen die die gleiche oder eine ähnliche Orientierung haben "nah" beieinander liegen und leichter zusammen hervorgerufen werden. Ich verbinde das Gefühl in meinem Bett also mit dem vorgeburtlichen Stadium meiner selbst, heißt, Ruhe, Geborgenheit, "alles-ist-gut-Gefühl" usw.

Aber was Groff mit den perinatalen Matrizen meint, ist welche dieser Matrizen uns beherscht. Und wenn man ein solches Erlebnis hatte, heißt das noch lange nicht dass es mich beherscht! Wenn ich in einem Slumm währe und mich grad jemand zusammenschlagen würde während ich mein LSD verdaue, dann währ es vielleicht eine andere perinatale Erfahrung gewesen die sich geäußert hätte.

Übrigens glaub ich dass die Geburt für ein Baby eines der schlimmsten Erfahrugen ist die es machen kann. Ich denke sogar es ist das Schlimmste das überhaupt passieren kann. Ich hatte das "Vergnügen" in einer Pilzerfahrung dieses Stadium zu "überfliegen". Und ich denke das bedarf auch keiner weiteren Erklärung. Es ist objektiv gesehen vollkommen klar dass die Geburt ein absoluter Schock hoch drei für ein Baby währe wenn es schon über ein ausgeprägtes Erinnerungsvermögen verfügen würde...
Interessant ist dabei dass man diesen Schockzustand eben durch einen Keiserschniss umgehen kann. Allerdings stellt die natürliche Geburt eine meist ebenfalls sehr spirituelle Erfahrung für die Mutter dar. Ich bin persönlich davon überzeugt dass die Mutter wie auch das Kind die Erfahrung benötigen! Die Welt ist eben nicht immer rosarot und nett, sondern aus mal ein ertrunkener aufgekwollener Körper mit abgenagten Extremitäten ;) Ich denke Furcht und Schmerz sind so lange essenziell wichtig bis wir lernen damit umzugehen und das haben wir wohl noch nicht geschafft.

@ Dr. Schuh
Für mich ist in deiner Schilderung keine Verbindung zu einem perinatalen Ereigniss vorhanden. Zumindest sehe ich da keinen Zusammenhang aber vielleicht liegt das daran dass ich nicht dabei war.

@ frater v.i.o
Sehr gute Idee finde ich, nur eine Sache noch: Es geht dabei nicht um wie du schreibst "weniger schlechte Trips", denn meine Erfahrung war nicht weniger schlecht und trotzdem hat sie mich extrem an eine perinatale Erfahrung erinnert ;)
„Sicher spinne ich, was aber nicht heißt, dass ich mich irre. Ich bin verrückt, nicht krank“

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Ain Soph Aur hat geschrieben: @ Dr. Schuh
Für mich ist in deiner Schilderung keine Verbindung zu einem perinatalen Ereigniss vorhanden. Zumindest sehe ich da keinen Zusammenhang aber vielleicht liegt das daran dass ich nicht dabei war.
Woher beziehst du denn dein Wissen zu diesem Thema?
Hast du das empfohlene Buch gelesen? ;) Wenn nicht rührt daher vll das Unverständnis..
Es ist objektiv gesehen vollkommen klar dass die Geburt ein absoluter Schock hoch drei für ein Baby währe wenn es schon über ein ausgeprägtes Erinnerungsvermögen verfügen würde...
Interessant ist dabei dass man diesen Schockzustand eben durch einen Keiserschniss umgehen kann.
Wieso sollte man das Einstürzen der bisherigen bekannten Welt durch einen Kaiserschnitt umgehen können(PM IV)? Auch den Kontraktionen der Gebärmutter ist man trotzdem ausgesetzt..(PMII/III). Und auf die PMI hat ein kaiserschnitt sowieso keinen Einfluss. Das was er beeinflussen würde, wären einzelne Elemente der 3., vll auch noch der 4. PM.
sorcerer hat geschrieben: Meiner Meinung nach ist die Theorie der 4 perinatalen Matrizen deswegen "zutreffend", weil diese vier Geburtsphasen (d.h. 1. "vor" der Geburt, 2. wenns "eng" wird, 3. wenns "durch" geht, und 4. wenn man "raus" ist, also "vor", "eng", "durch" und "raus") mit typischen menschlichen Verhaltenweisen in Verbindung gebracht wurden, d.h. Verhaltensweisen, für die es auch biologische Programme gibt, die z.B. auch bei Tieren vorhanden sind.

Die Verhaltensweisen wären:
1. Ausruhen, Schlafen, intime Nähe zu vertrauten Menschen haben, u.a.
2. Angst-Reaktion, Rückzugsverhalten auch eine Bedrohung, devotes Verhalten, Gehorchen u.a.
3. Kampf- aber auch Fluchtreaktionen, eben alle möglichen aktiven Reaktionen auf alles, was unter 2. steht, um eben aus dem verhalten von Punkt 2 raus zu kommen, verbunden mit Adrenalin und Aktivität.
4. Allgemeines Aktiv-Sein, die aktive Seite des Lebens überhaupt, entspanntes Arbeiten, aktives Spielen, also eigentlich alles, was nicht zu 1-3 gehört.

Außerdem lassen sich fast alle Ereigenisse des Universums in vier Phasen wie "vorher", "dringlichle Notwendigkeit entsteht", "Wandlungsphase" und "Ergebnis" unterteilen.

Deswegen ist es für mich kein Wunder, dass man eben ein schönes Modell solcher Geburtsphasen erfinden kann, welches dann zeigt, dass menschliches Verhalten und Draufsein nach dem gleichen Schema funktioniert wie alle anderen bedeutenden Ereignisse im Universum auch.

So schön die ganze Sache ist, es ist leider tendenziell auch etwas nichts sagend, wie eben so viele psychoanalytische Modelle, die eben immer zutreffen, weil sie so gebaut sind, dass sie nie falsch sein können.
schönes posting:). Grof selbst sagt, dass die scheinbaren Zusammenhänge zwar verblüffend sind, unklar ist aber, ob wir nun die exakten Zustände von damals 'nachererleben', oder sie eben nur als Symbol für Erfahrungen heranziehen, die zwar durch das selbe Muster strukturiert sind, aber an sich nicht unbedingt ein direktes Nacherleben der eigenen Geburt.

Auch in der Mythologie der Sioux-Indianer zB war die Zahl 4 btw von schwerwiegender Bedeutung. Sie sahen sie als heilig an und teilten zB ihre Welt in die 4 sogenannten Weltecken.

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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würde nicht vllt ne empirische erfassung von daten helfen die zeigen soll ob leute die per kaiserschnitt geboren worden sind, weniger schlechte trips erleben als leute die ne schwere, u.u. stundenlange geburt hatten?
Das find ich auch sehr interessant! Bin gerade in Strassmans DMT Buch über eine Stelle gestolpert, wo spekuliert wird, ob bei der Geburt nicht DMT ausgeschüttet wird aufgrund der hoehen Stresshormonausschüttung beim Kind, welche dafür sorgen das von der Zirbeldrüse mehr DMT freigesetzt wird.

Es wird spekuliert, das Kaiserschnittkinder diese grundlegende, integrative Erfahrung nicht haben und sich deswegen im Erwachsenenalter nicht mehr richtig in tiefe emotionale Zustände fallen lassen können....

In dem Fall wär ich ziemlich...ähhh...gearscht. :strubbel:

Aber leider würde es passen.

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Ich bin auch so ein Kaiserschnittkind.
manche Kaiserschnittgeburten haben keinerlei Wehen-ich weiß nicht,ob die dann noch nachträglich eingeleitet werden, an und für sich ists ja unsinnig,raus kommts ja so oder so.

Zumindest das Gefühl des zusammen gepresst werdens ist für ein Kaiserschnittkind nicht da, es wird quasi ins Licht gehoben-was ich mir als Triperfahrung auch nicht "uninteressant" vorstelle.
Ein Schockzustand ist alles, immerhin ist plötzlich ist alles hell und kalt, die Luft schmeckt für ungeübte Lungen sicher auch seltsam und die ersten direkten Berührungen-das stelle ich mir schon anstrengend vor.

Und eine Nivellierung nach "mehr" oder "weniger traumatisierend" finde ich unmöglich. (im sinne von nicht möglich)
Zuletzt geändert von eden am 25. Juli 2008, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
immerse Your Soul In Love

Re: Perinatale Erfahrungen auf LSD / Pilzen

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Sehr schön geschrieben!

Denke auch nicht, dass - wenn eine DMT Ausschüttung beim Neugeborenen vorliegt - diese nur durch Kontraktionen des Mutterleibs initialisiert wird, sondern durch die ganze Erfahrung der Geburt.
Immerhin ist es ja auch so eine Art Sterben; unser Erstes so zu sagen. Wir haben 9 Monate im Mutterleib verbracht und nehmen wahrscheinlich an, dass es das ist, das Leben. Dann wird dieses - wie auch immer - beendet und ein weiteres beginnt .....

Gruß,
anima
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